Lüttje Kark

Aus Norder Stadtgeschichte
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Lüttje Kark

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Basisdaten
Entstehungszeit 1961
Erbauer Samtgemeinde Leybuchtpolder
Bauweise Ziegelsteinbau
Erhaltungszustand erhalten (entwidmet)
Genaue Lage Marktstraße 14 A

26506 Norden

Die Lüttje Kark (niederdeutsch für: Kleine Kirche) wurde 1961, kurz nach Fertigstellung der Lutherkirche als Gotteshaus für die evangelisch-reformierten Gläubigen des kleinen Ortes errichtet.

Geschichte

Nachdem der lutherische Landessuperintendent die Pläne der noch jungen Gemeinde Leybuchtpolder verworfen hatte, ein gemeinsames Gotteshaus für die Lutheraner und Reformierten zu errichten, wegen fadenscheiniger Bedenken verworfen hatte, erbauten sich die Reformierten ihre eigene Kirche am Siedlungsrand. Geplant wurde der Bau vom Architekten Eberhard Neumann aus Münster. Die Orgel wurde 1967 von Firma Matthias Kreienbrink (Osnabrück-Hellern) erbaut und verfügte über eine mechanische Traktur mit Schleifladen (6 I/P).[1]

Infolge zunehmenden Mitgliederschwunds der ohnehin kleinen Gemeinde wurde die Kirche 2019 entwidmet und findet seit August 2021 als Dorfgemeinschaftshaus einer Weiterverwendung. Für rund 700.000 Euro haben mehrere engagierte Bürger, auch mit Mitteln aus dem niedersächsischen Förderprogramm für Dorferneuerungen, die ehemalige Kirche umgebaut.[2][3] Dafür wurden unter anderem der separat stehende Turm stabilisiert, der Eingangsbereich der Kirche neu gestaltet, eine Küche installiert und das Gebäude den Anforderungen des zeitgemäßen Brandschutzes angepasst.[2] Die Arbeiten begannen im April 2020 und wurden etwas über ein Jahr später abgeschlossen.[3]

Pläne zum Aufbau eines Dorfgemeinschaftshauses gab es bereits spätestens 2009. Die Stadt Norden hätte das Gebäude frühestens Mitte 2010 erwerben können, doch kam es erst Jahre später zu einem tatsächlichen Kauf.[4]

Beschreibung

Die Kirche wird von einem Satteldach gedeckt, die Anbauten von einem Schleppdach. Es handelt sich um einen schlichten Rechteckbau mit schmaler, querrechteckiger Apsis und seitlichen Anbauten, der nach Südosten ausgerichtet ist.[1]

Das Dach musste 1973 nach Sturmflutschäden im Jahre 1972 neu gedeckt werden. Der Südostgiebel ist mit Kugel und Schwan bekrönt. Nach Nordosten zeigen kleine Rechteckfenster, gegenüber liegt ein horizontales Fensterband nach Südwesten. An der Südwestseite befindet sich an der Apsis ein weiteres, vertikales Fensterband. An der Nordwestseite wird das Ensemble von einem großen Fensterfeld abgerundet.[1]

Im Innern erstreckt sich eine trapezförmige Decke mit Emporen an Nordost- und Nordwestseite. Im Nordwesten befindet sich ein abtrennbarer Konfirmandensaal, die Taufkapelle liegt neben dem Altarraum.[1]

Trivia

In einem der Krimis von Klaus-Peter Wolf diente die ehemalige Kirche als Kulisse für den Versammlungsort einer Sekte.

Einzelnachweise

Siehe auch