Lammertsches Haus

Aus Norder Stadtgeschichte
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Lammertsches Haus

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Basisdaten
Entstehungszeit vor 1800
Erbauer unbekannt
Bauweise (verputzter) Ziegelsteinbau
Erhaltungszustand erhalten
Genaue Lage Neuer Weg 24

26506 Norden

Das Lammertsche Haus wurde nach Hinrich Lammert benannt, der in der Zeit um 1893 Eigentümer des Hauses wurde. Zuvor war das Gebäude im Besitz vieler verschiedener Personen sowie gewerblicher Einrichtungen.

Geschichte

Um 1800 soll hier ein Blaufärber namens Rahusen gewohnt haben, von 1864 bis 1867 war das Gebäude dann Sitz des Verlags von Heinrich von Bloh, der hier seine Tageszeitung Der Telegraph druckte. Anschließend befand sich hier die Neuenhoofsche Bierhalle, eine Gaststätte mit Tanzgelegenheiten.[1] Entweder vor der Nutzung durch von Bloh oder parallel dazu befand sich hier auch der zweite Sitz der Schokoladenmanufaktur Heddinga, die zuvor noch am Neuen Weg 13 ansässig war.[2]

Nach 1875 richtete sich hier der Friseursalon Schipper ein, später dann das Zigarrengeschäft Gebrüder Haase und dann Kaiser's Kaffeegeschäft. Ab etwa 1893 richtete Hinrich Lammert hier die Möbelhandlung Lammert ein.[3] 1924 ließ er das Obergeschoss neu errichten. In diesem Jahr wurde vermutlich auch die bauliche Einheit mit dem Neuem Weg 25 hergestellt. Weitere Umbauten fanden 1952 und 1982 im Erdgeschoss statt, nachdem die Möbelhandlung zum Jahresende 1981 das Geschäft aufgab.[4][5] Zeitweise scheint es auch eine Nebenstelle der Möbelhandlung Am Markt 1 gegeben zu haben.

Bis mindestens in die 1990er Jahre hinein befand sich in dem traditionsreichen Haus die Werkstatt des Augenoptikermeisters Adolf Zach, einem Schwiegersohn von Hinrich Lammert sowie ein von Fred Leschke betriebenes Möbelgeschäft.[3] Heute befindet sich hier das Sportgeschäft Intersport Reinhardt.

Beschreibung

Der klassizistische, zweigeschössige Prachtbau wurde traufständig zur Straßenseite errichtet. Im Dachgeschoss befindet sich eine Dachgaube, deren Giebel ebenfalls zum Neuen Weg zeigt.

Beim Ausbau des Dachgeschosses gegen Ende der 1920er Jahre wurden Balken aus dem Transportbestandes eines vor Juist gestrandeten, russischen Seglers verwendet. Die Balken wurden, da die eigene Währung inflationsbedingt nichts wert war, gegen Möbel, Taschen und Hausuhren eingetauscht.[3]

Galerie

Einzelnachweise

  1. Canzler, Gerhard (1989): Norden. Handel und Wandel, Norden, S. 130
  2. Canzler, Gerhard (1989): Norden. Handel und Wandel, Norden, S. 193
  3. 3,0 3,1 3,2 Canzler, Gerhard (1989): Norden. Handel und Wandel, Norden, S. 131
  4. Dorsch, Thomas / Wenz, Martin (2003): Norden / Ostfriesland. Denkmalpflegerische Zielplanung für Osterstraße und Neuen Weg, Hameln, S. 24
  5. Ostfriesischer Kurier (1999): Von der Kaiserzeit bis zur Gegenwart (Sonderdruck), Norden, S. 68

Siehe auch