Alleestraße

Aus Norder Stadtgeschichte
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Alleestraße

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Basisdaten
Stadtteil/-viertel Westgaste
Erschließungsjahr vor 1600
Namensgebung vor 1950
Historische Namen unbekannt

Die Alleestraße ist eine Landesstraße (L 27) in Westgaste. Die Straße beginnt östlich an der Kreuzung Feldpfad / Westerstraße / Knyphausenstraße und führt nach Westen zur Westermarscher Straße, der an der Einmündung zur Ziegeleistraße beginnt. Nördlich liegen Mahnland, Im Dullert, der Westgaster Weg, die Brauhausstraße, der Funkweg und Martensdorf an. Südlich gehen Im Jagenland, Diekens Drift und An der Welle ab.

Geschichte

Herkunft des Namens

Ursprünglich war die Alleestraße als Allee angelegt. Auch heute sind entlang der Straße noch mehrere Bäume in alleetypischer Anrichtung erkennbar.

Entwicklung

Der Straßenzug gehört zu den ältesten der Stadt und ist seit jeher ein wichtiger Verbindungsweg zwischen Norden und der Westermarsch. Er dürfte mindestens seit dem 16. Jahrhundert existieren, auch auf der preußischen Grundkarte von ca. 1895 ist die Straße in ihrem bis heute unveränderten Verlauf erkennbar.[1] Vor dem Bau - und wohl wegen schlechter Fahrbahnbeschaffenheit auch danach - wurden Waren meist per Kahn über die vielen Kanälen transportiert. Ihre namensgebende, alleeartige Baumbepflanzung verlor die Straße erst im Zuge der Straßenverbreiterungen im 20. Jahrhundert.[2]

Im Eingemeindungsvertrag von 1919 zwischen der Stadt Norden und der Sandbauerschaft wurde festgehalten, dass die Alleestraße zu den ersten Straßen gehörte sollte, auf die die städtische Straßenbeleuchtung sowie die Energieversorgung (bis zum Wohnhaus des Wilhelm Itzen) ausgeweitet werden solle.[3] Tatsächlich wurde ein solcher Antrag bereits 1915 von Gemeindevorsteher Wilhelm Hilliger beantragt und am 29. Oktober des Jahres auch vom Kreistag genehmigt.[4]

Am 6. November 1942 fielen vier Bomben auf die Alleestraße. Es gab fünf Tote und mehrere Verletzte, vier Häuser wurden zerstört, viele weitere beschädigt. In der näheren Umgebung gab es auch Beschuss durch Bordwaffen der angreifenden Bomber.[5] Möglicherweise war dieser Angriff ausschlaggebend für die Installation einer Flakstellung auf dem Wasserturm.

Gebäude und Plätze

Die Straße besteht überwiegend aus Wohnhäusern. Die bedeutendsten Gebäude der Straße sind die Westgaster Mühle und das Löwenhaus. Auch befindet sich hier der städtische Wasserturm. Auf diesem befand sich während des Zweiten Weltkriegs eine Flakstellung, dennoch wurde Westgaste während des Kriegs von alliierten Bomben getroffen.

Im alten Gulfhof an der Alleestraße 33, welcher sich am westlichen Stadtrand befindet, befand sich bis zur Eingemeindung die Verwaltung der ehemaligen Norder Umlandgemeinde Sandbauerschaft. Heute befindet sich gegenwärtig hier die Watt Lodge, eine Art Ferienhof für Wassersportler.

Galerie

Einzelnachweise

  1. Preußische Grundkarte von ca. 1895 (Erste Landesaufnahme)
  2. Canzler, Gerhard (1989): Norden. Handel und Wandel, Norden, S. 232
  3. Ramm, Heinz (1989): Popke Fegter (1874-1946). Sein Leben und sein Wirken im Norderland, Norden, S. 61
  4. Ostfriesischer Kurier vom 30. Oktober 1915, S. 2
  5. Haddinga, Johann (2001): Norden im 20. Jahrhundert, Norden, S. 38

Siehe auch