Attena

Aus Norder Stadtgeschichte
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Attena

Basisdaten
Ersterwähnung 13. Jahrhundert
Einflussbereich Norden (Altstadt)
Stammsitz Attenaburg

Die Attena waren eine bedeutende ostfriesische Häuptlingsfamilie, deren Machthöhepunkt im 14. Jahrhundert lag. Nach ihnen ist die Attenastraße in Westgaste benannt.

Geschichte

Das Wappen der Attena ist heute das Gemeindewappen von Dornum.

Es ist unklar, ob die Ursprünge des Geschlechtes in Norden oder Dornum liegen. Eine Trennung der beiden Linien muss aber bereits im 13. Jahrhundert erfolgt sein. Möglicherweise gelangten die Attena durch Heirat mit einer Tochter des Hauses Idzinga nach Norden.[1] Hylo Attena war der erste, der zur Zeit der Friesischen Freiheit im Norderland ein Amt bekleidete. Er besetzte mit Martin Cirksena von Berum das Dominikanerkloster und befestigte dieses. 1367 wurde er gemeinsam mit Evenardus Idzinga und Martin Cirksena als "advocati terre Nordensis" (lateinisch für "Fürsprecher des Norderlandes") genannt.[2]

Gegen Ende des 14. Jahrhunderts verfiel die Konsularverfassung der Friesischen Freiheit immer mehr. Diese Situation machten sich einige einflussreiche Familien zu Nutze und schufen ein Herrschaftssystem, in dem sie als Häuptlinge die Macht über mehr oder weniger weite Gebiete gewannen. Im Norderland waren es vor allem die Cirksena und die Attena, die nach der Macht strebten. Martin Cirksena und Hylo Attena beseitigten die Konsularverfassung in der Region und tauchten erstmals im Jahre 1367 als Häuptlinge (Capitales) in Urkunden auf. Hylo war es wohl auch, der an der heutigen Osterstraße in Norden die Attenaburg, Vorläuferin der 1969 abgebrochenen Osterburg errichtete. Wegen der Verflechtungen des Geschlechts zu den Vitalienbrüder zerstörten die Hamburger gemeinsam mit ihrem Verbündeten Keno II. tom Brok die Burg im Jahre 1408 und vertrieben die Attena aus Norden. Sie konnten erst als Anführer des Kampfes gegen Focko Ukena zurückkehren, der die Nachfolge der tom Brok angetreten hatte und nach der Macht in Ostfriesland strebte.[1]

Durch ihre geschickte Familienpolitik blieben die Attena trotz aller Widrigkeiten eines der angesehensten Geschlechter Ostfrieslands. So heiratete Sibet von Dornum, Frouwa von Manslagt. Aus dieser Verbindung ging der berühmte Häuptling Sibet Attena hervor, der seit 1455 Häuptling zu Esens, Stedesdorf und Wittmund war und damit das Harlingerland als Herrschaftsterritorium schuf. Er war der Vater von Hero Omken, seinem Nachfolger als Häuptling im Harlingerland sowie Ulrichs von Dornum, der mit dem von ihm initiierten Oldersumer Religionsgespräch maßgeblich zur weiten Verbreitung und zur schnellen Durchsetzung der Reformation in Ostfriesland beigetragen hat. Der Sohn Hero Omkens, Balthasar von Esens, war der letzte Häuptling aus dem Geschlecht der Attena. Nach dessen Tod fiel das Harlingerland an die Grafschaft Rietberg.[1]

Wappen

Das Wappen der Manninga zeigt einen rechtsaufgerichteten, rot bewehrten, schwarzen Bären mit goldenem Halsband auf goldenem Grund. Bis heute ist das Wappen als Gemeindewappen von Dornum erhalten geblieben und findet sich auch im unteren linken Bereich des ostfriesischen Wappens.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Salomon, Almuth (2007): Attena. In: Biographisches Lexikon für Ostfriesland, Bd. 4. Aurich, S. 18–21
  2. Friedländer, Ernst (1878): Ostfriesisches Urkundenbuch, Bd. 1. Emden, Urkunde Nr. 104

Siehe auch