Hooge Riege

Aus Norder Stadtgeschichte
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Hooge Riege

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Basisdaten
Stadtteil/-viertel Norden
Erschließungsjahr vor 1500
Namensgebung zw. 1882 und 1935
Historische Namen Burggraft

Burggraben

Hoge Riege

Die Hooge Riege ist eine Gemeindestraße in Norden. Sie grenzt nordöstlich an den Burggraben und südwestlich an die Knyphausenstraße. Eine (nordwestliche) Nebenstraße ist Gartenfeld. Südöstlich grenzen Am Kalkwarf und die Rudolf-Eucken-Straße an. Etwa mittig wird die Hooge Riege von der Molkereilohne gekreuzt.

Geschichte

Herkunft des Namens

Aus dem Niederdeutschen übersetzt bedeutet der Name Hohe Reihe. Als Riege bezeichnet man in Norden Wege, die ursprünglich nur an einer Seite Häuser hatten. In der Regel waren dies kleine, eingeschossige Häuser, die dicht an dicht bebaut wurden. Der Zusatz Hooge ergibt sich aus der erhöhten Lage am Rande der Norder Geestinsel, was hier insbesondere von Süden her kommend deutlich zu erkennen ist.

Entwicklung

Die Hooge Riege dürfte auf der eingeebneten stadtseitigen Nordseite der Befestigung der Olde Borg entstanden sein.[1] Bis Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte sie auch noch namentlich zum Burggraben, der damals noch Burggraft hieß.[2] Die Bewohner des Burggrabens waren mit Auflagen behaftet, so hieß es im Hypothekenbuch: "Sämtliche Einwohner bey der Burggrafte (= Burggraben) sind schuldig zu laufen, wohin der Amtsverwalter zu Norden die zu senden nötig findet. Was über zwei Meilen ist, wird ihnen bezahlet, als wenn etwa einer nach Wittmund zu schicken wäre, so wird ihm wegen der dritten Meile das Botenlohn gegeben".[3]

Die Straße gehört zu den ältesten im Stadtgebiet. Auf der preußischen Grundkarte von etwa 1895 ist erkennbar, dass der Straßenverlauf sich seit dieser Zeit nicht geändert hat, wobei der westliche Arm (ab der Molkereilohne) noch als nicht befestigt dargestellt wird.[4] Die das Straßenbild prägenden, in einer Riege angeordneten Reihenhäuser entstanden größtenteils in der Zeit um 1930.

Auf der amtlichen Karte der Stadt Norden von 1935 ist die Straße bereits unter ihrem heutigen Namen verzeichnet.[5] Auf einer alten Karte von 1882 jedoch noch unter altem Namen.

Gebäude und Plätze

Hauptsächlich wird das Straßenbild von Wohnhäusern dominiert, wobei der östliche Arm noch typische Häuserreihen einer Riege aufweist. Weiterhin befindet sich hier der Sitz des am 29. März 1950 gegründeten Kreisverbands des Deutschen Roten Kreuzes mit anliegender Kleiderkammer, ein Kindergarten und der Sitz der Krankenkasse AOK.

Ein Kiosk (Trinkhalle), die sich gegenüber des DRK an der Ecke der Molkereilohne befand, schloss um etwa 2010 seine Pforten. Dieser existierte mindestens seit 1974. Das ehemalige Wohnhaus eines Kalkbrenners befand sich an der Hausnummer 11. Dieses wurde 2007 abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt, der sich an den Vorgängerbau anlehnt.

Galerie

Einzelnachweise

  1. van Lengen, Hajo (2009): Friesische Landes- und Stadtgemeinden im Mittelalter. Der Fall Norden/Ostfriesland, in: Bünde - Städte - Gemeinden, Köln, S. 184
  2. Canzler, Gerhard (1997): Alt-Norden, Weener, S. 14
  3. Schreiber, Gretje (1999): Norder Häuser, Bewohner Burggraben, Hooge Riege, Mennonitenlohne (I), in: Ostfriesischer Kurier 1. August 1999, S. 7
  4. Preußische Grundkarte von ca. 1895 (Erste Landesaufnahme)
  5. Amtliche Karte der Stadt Norden von 1935

Siehe auch