Meliorationsverband Norden

Aus Norder Stadtgeschichte
Version vom 10. Oktober 2022, 12:06 Uhr von Ostfriesenlord (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Meliorationsverband Norden

Basisdaten
Gründung 29. Januar 1929
Auflösung 1991
Rechtsform Genossenschaft
Hauptsitz Brückstraße 15

26506 Norden

Der Meliorationsverband Norden (kurz: Meli-Verband Norden) war eine landwirtschaftliche Genossenschaft in Norden, die eine Bodenverbesserung von landwirtschaftlichen Nutzflächen im Verbandsgebiet zum Ziel hatte. Hierzu zählte vor allem die Steigerung der Ertragsfähigkeit, die Vereinfachung der Bewirtschaftung und den Schutz vor Schädigungen und Zerstörungen. Der Norder Meliorationsverband ging 1991 mit dem Auricher Verband in den Landschafts- und Kulturbauverband Aurich auf.

Bekannt war der Standort des Verbands in Norden mit seinen Hallen im Volksmund bis zuletzt auch als Meli-Hallen. Diese wurden bis kurz vor ihrem Abriss noch einige Zeit zu Veranstaltungszwecken genutzt.

Geschichte

Spätestens 1927/28 gab es Überlegungen örtlicher Landwirte, einen Bodenverbesserungsverband (Meliorationsverband) zu gründen. Die Gründung fiel in eine Zeit, als die Landwirtschaft, insbesondere in Ostfriesland, noch relativ schlecht technisch ausgerüstet waren. Mit Schreiben vom 8. November 1928 lud Landrat Schede die gemäß § 12 der Satzung den Ausschuss bildenden Gemeindevorsteher und den jeweils gewählten Abgeordneten zu einer am 13. November 1928 nachmittags um 16:00 Uhr im Kreishaus stattfindenden Sitzung, in der die Bildung des Zweckverbandes endgültig erfolgen soll.[1]

Nunmehr waren alle Voraussetzungen zur kommunalaufsichtsbehördlichen Bestätigung des Meliorationsverbandes Norden erfüllt. Der Kreisausschuss fasste am 29. Januar 1929 den Beschluss, die 13 politischen Gemeinden zu einem Zweckverband zu vereinigen. In der Nummer 6 des amtlichen Kreisblattes für den Kreis Norden wurden daraufhin am 16. Februar 1929 eine entsprechende Bekanntmachung und die oben beschriebene Fassung der Verbandssatzung eingerückt. Weitere Veröffentlichungen erfolgen in den Norder Nachrichten und im Regierungsamtsblatt. Mit dem Tage der aufsichtsbehördlichen Bestätigung der Satzung, nämlich dem 29. Januar 1929 wurde der Verband schließlich rechtswirksam und offiziell gegründet. Als Sitz fungierte ein Gelände an der Bahnhofstraße, in unmittelbarer Nähe zu der Deichmühle und der Frisiamühle bzw. dem Kornhaus Weerda. Der Großteil des einstigen Geländes wird heute vom Norder Tor eingenommen.[1]

Als erster Verbandsvorsteher wurde Frieling Hülsebus aus Osteel gewählt. Dieser amtierte von 1929 bis 1933 und wurde vom Norder Popke Fegter abgelöst, der allerdings nur ein Jahr im Amt blieb. Von 1934 bis 1945 war Apke Habben aus Schwittersum Verbandsvorsteher, der vom Norder Eppe Arens abgelöst wurde. Dieser blieb bis 1960 im Amt und wurde letztlich von Carl-Edzard Schelten-Peterssen aus Berum abgelöst, der als letzter Verbandsvorsteher bis 1991 im Amt blieb. Schelten-Peterssen war nicht nur der letzte und am längsten amtierende Vorsteher des Verbandes, sondern wurde auch erster Vorsitzender des neugegründeten Landschafts- und Kulturbauverband Aurich, der aus einer Fusion des Norder Meliorationsverbandes mit dem Auricher verband entstand. Dieser Verband besteht bis heute fort und befindet sich in Georgsheil.[1]

Seit 1959 war Karl von Rose auch Vorsteher des Wasser- und Bodenverbandes und für über dreißig Jahre stellvertretender Vorsitzender bzw. Ausschuss- und Vorstandsmitglied beim Meliorationsverband, wo er sich insbesondere für die Bodenkalkung, Drainage und den Wirtschaftswegeausbau einsetzte.[2]

Zu Beginn der 2010er Jahren wurden die sogenannten Meli-Hallen abgebrochen und hier das Norder Tor erbaut. Zuvor wurden diese Hallen hin und wieder für Veranstaltungen genutzt.

Trivia

Die Verbesserung der Böden führte auch dazu, dass das Wasser nun von der höher gelegenen Geest noch schneller in Richtung der tiefliegenderen Marsch floss. Hierdurch wurden die dortigen Probleme mit der Entwässerung bedeutend verschärft, ehe mit der Verbesserung der Abwässerung, insbesondere dem Bau des Leybuchtsiels Abhilfe geschaffen werden konnte.[3]

Galerie

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Geschichte des Meliorationsverbandes beim LKV Aurich, abgerufen am 26. Februar 2021
  2. Basse-Soltau, Ursula (2001): Biographie des Karl von Rose, veröffentlicht bei der Ostfriesischen Landschaft
  3. Ramm, Heinz (1989): Popke Fegter (1874-1946). Sein Leben und sein Wirken im Norderland, Norden, S. 64

Siehe auch