Schlacht von Bargebur

Aus Norder Stadtgeschichte
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Die Schlacht von Bargebur (auch: Schlacht bei Bargebur) im Jahr 1433 war eine der bedeutendsten Schlachten der Ostfriesischen Freiheitskämpfe, in der es um die Herrschaft über Ostfriesland ging.

Ursache

In der zweiten Hälfte des 14. und im ersten Viertel des 15. Jahrhunderts hatte das ostfriesische Häuptlingsgeschlecht der tom Brook – entgegen dem Prinzip der Friesischen Freiheit – eine eigene Landesherrschaft in Ostfriesland begründet. Mit ihnen verbündet war der mächtige, aus dem Leeraner Raum stammende Focko Ukena. Als sich gegen den Expansionsdrang und absoluten Machtanspruch der tom Brok immer größerer Widerstand regte, stellte sich Focko an die Spitze der mit ihrer Abhängigkeit unzufriedenen Häuptlinge und wurde damit zur Leitfigur in deren Kampf zur Wiederherstellung der Friesischen Freiheit.

Am 27. September 1426 schlug Focko Ukena mit seinen Anhängern in der Schlacht von Detern ein zur Unterstützung seines großen Rivalen Ocko tom Broks aufgestelltes Ritterheer. Nur ein Jahr später besiegte er seinen Rivalen am 28. Oktober 1427 in der Schlacht auf den Wilden Äckern (zwischen Marienhafe und Oldeborg). Damit führte er den endgültigen Sturz der tom Brook herbei. Da Focko Ukena mit seinem Sieg letztendlich aber nichts anderes als die Restauration der Häuptlingsherrschaft unter seiner Führung verfolgte, bildete sich bald darauf eine gegen ihn gerichtete Opposition, der sogenannte Freiheitsbund der Sieben Ostfrieslande, unter der Führung der Cirksena, die ursprünglich aus dem Greetsieler Raum kommen.

Verlauf

Am 25. Juli 1433 kam es schließlich bei Bargebur zur offenen Konfrontation zwischen dem Anführer des Freiheitsbundes, Ulrich I. Cirksena und Focko Ukena. Über den genauen Ort der Schlacht kann nur gemutmaßt werden. Das Heer der Cirksenas konnte das der Ukenas jedenfalls vernichtend schlagen. Auch Fockos Sohn, Udo Focken, starb in der Schlacht. Der Sieg der Cirksenas dürfte auf deren zahlenmäßige Überlegenheit zurückzuführen sein. Neben seinen eigenen Truppen wird Focko vermutlich lediglich noch auf die Truppen der Idzinga und die des mit ihm verbundeten Sibet von Rüstringen hatte zurückgreifen können. Sein Sohn war mit der letzten Idzinga, Hima verheiratet.

Nach der Schlacht floh Focko und starb erst drei Jahre später auf dem Schloss seiner zweiten Frau Hiddeke van Garreweer in Dijkhuizen (Niederlande). Ulrich ließ sich vertraglich von Hima zusichern, dass deren Besitztümer nach ihrem Tod an ihn fallen. Sie starb 1439 kinderlos im Kloster Marienthal, wodurch die Cirksenas sich auch in Norden endgültig behaupten konnten. Sie gelangten schließlich zur Macht über ganz Ostfriesland und stellten bis 1744 die Grafen und Fürsten, bis sie mit dem Tode von Carl Edzard Cirksena im Mannesstamm ausstarben.

Siehe auch