Uldinga

Aus Norder Stadtgeschichte
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Uldinga

Basisdaten
Ersterwähnung 1337
Einflussbereich Ekel
Stammsitz Uldingaburg

Die Uldinga (auch: Aldinga; Uldenga, Udinga) waren ein einflussreiches Norder Häuptlingsgeschlecht, deren Existenz sich seit 1337 nachweisen lässt.

Geschichte

Im Vergleich mit den meisten anderen ostfriesischen Häuptlingsgeschlechtern ist die Quellenlage zu den Uldinga eher dürftig.

Als gesichert gilt, dass sie die Uldingaburg im heutigen Stadtteil Ekel errichtet haben und dieser Ort zu ihrem Herrschaftsbereich zählte. In der Geschichtsschreibung erstmalig erwähnt wird das Geschlecht mit einem Ulfert Uldinga, der nach den Norder Annalen am 15. August 1337 als einer der Vertreter des Norderlandes bei einer Versammlung im Dominikanerkloster anwesend gewesen sein soll.[1] Jedoch lässt sich bereits zu Anfang des 13. Jahrhunderts ein Harco Udinga nachweisen, der wohl ein Großvater des Ulfert Uldinga gewesen war.[2] Ein weiterer Abkömmling der Uldinga, der namentlich erwähnt wird, war Bener Uldinga, der 1569 starb.[3] Stammvater der Uldinga dürfte eine Person mit dem Namen Ulde oder vergleichbar gewesen sein. Gemäß alter friesischer Namensgebung bedeutet die Endung -nga (Idzinga, Manninga, ...) soviel wie aus der Sippe des.

Wie alle in Norden ansässigen Häuptlingsgeschlechter waren auch die Uldinga mit den anderen Geschlechtern verwandt oder verschwägert, was vor allem den inneren Frieden wahren sollte. Weitere Verwandtschaftsverhältnisse der Uldinga bestanden zur Familie von Jemgum aus dem gleichnamigen Ort im Landkreis Leer.[4] Für das 16. Jahrhundert ist die Ehe zwischen einer Tochter aus dem Hause Uldinga und einem Sohn der Familie von Jemgum belegt. Die von Jemgum verlegten ihren Familiensitz daraufhin um 1556 auf die Uldingaburg. Daher ist zu vermuten, dass das Geschlecht der Uldinga zu dieser Zeit bereits im Mannesstamm erloschen war.

In früheren Jahren hatten mehrere Generationen dieser Familie eine führende Stellung inne, worauf noch ihr Sternwappen auf einem Schlussstein des Chors der Ludgerikirche hinweist.[5] Heute erinnert jedoch praktisch hauptsächlich nur noch die Bezeichnung eines Wohnheims der Behindertenhilfe Norden mit dem Namen Haus Uldinga an sie, welches sich in unmittelbarer Nähe der alten Burg befindet.

Einzelnachweise

  1. Möhlmann, Günther (1959): Norder Annalen. Aufzeichnungen aus dem Dominikanerkloster in Norden, Aurich, S. 33
  2. Genealogische Aufzeichnung zu Harco Udinga, abgerufen am 13. Januar 2022
  3. Emder Jahrbuch im Bibliothekbestand der Ostfriesischen Landschaft
  4. Familienstammbaum der von Jemgum beim Verein für Computergenealogie, abgerufen am 24. April 2020
  5. Cremer, Ufke (1955): Norden im Wandel der Zeiten, Norden, S. 32

Siehe auch