Vorsängers Haus

Aus Norder Stadtgeschichte
Version vom 15. Oktober 2022, 16:15 Uhr von Ostfriesenlord (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Vorsängers Haus

Die Karte wird geladen …
Basisdaten
Entstehungszeit 1891 (1804)
Erbauer Jüdische Gemeinde Norden
Bauweise Ziegelsteinbau
Erhaltungszustand erhalten
Genaue Lage Synagogenweg 2

26506 Norden

Vorsängers Haus ist der Name eines Gebäudes im Synagogenweg. Hier wohnte bis zur Reichspogromnacht 1938 der Vorsänger, eine Art Chorleiter bzw. Musikverantwortlicher, der jüdischen Gemeinde. Weiterhin war hier das Sekretariat der Gemeinde und ein Versammlungsraum eingerichtet.[1] Im Keller des Hauses befand sich ein Frauenbad. Im Hinterhaus wurde Holz zum Sargbau sowie die Totenbahren aufbewahrt. 1891 wurde das 1804 erbaute Gebäude durch einen Neubau ersetzt.[2] An die letzten Bewohner, die jüdische Familie Klaber, erinnern heute noch Stolpersteine im Gehweg vor dem Haus.[3]

Das Gebäude steht heute wegen seiner geschichtlichen Bedeutung aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für Kultur- und Geistesgeschichte als Einzeldenkmal unter Denkmalschutz und wird als Restaurant benutzt.[4] Lange Zeit (seit ungefähr Mitte der 1980er Jahre) befand sich hier das Restaurant Klütje, seit 1993 ist es eine Pizzeria (Pizzeria Italia).

Trivia

In der Zeit um 1891 hatte das Gebäude die alte Hausnummer 235.[5]

Galerie

Einzelnachweise

  1. Fraenkel, Daniel (2005): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Wallstein, Göttingen, S. 1122–1139
  2. Schreiber, Gretje (2006): Norder Häuser (XIX): Die Bewohner des Neuen Weges, in: Ostfriesischer Kurier, 17./18. August 2006, S. 12
  3. Übersicht über die Stolpersteine in der Stadt Norden, abgerufen am 15. Oktober 2022
  4. Liste der Baudenkmale in Norden, abgerufen am 12. November 2021
  5. Gödeken, Lina (2000): Rund um die Synagoge in Norden. Die Geschichte der Synagogengemeinde seit 1866, Aurich, S. 132

Siehe auch