Zingelschule
Zingelschule | |
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Basisdaten | |
Entstehungszeit | 1850 |
Erbauer | Armenverband Norden |
Bauweise | Ziegelsteinbau |
Entwidmung | 1956 |
Erhaltungszustand | 1972 abgebrochen |
Genaue Lage | Am Zingel 18
26506 Norden |
Die Zingelschule war eine mehrklassige Volksschule auf dem ehemaligen Klostergelände am Zingel. Sie hat ihren Namen durch ihre Lage an dieser Straße erhalten.
Geschichte
- siehe auch: Geschichte der Gasthausschule
Vorgänger der Zingelschule war die Gasthausschule, die sich wahrscheinlich an gleicher Stelle, zumindest aber in unmittelbarer Nähe befunden hat. 1850 wurde die Gasthausschule durch einen Nachfolgebau ersetzt, der zunächst weiter diesen Namen trug. 1878 übernahm die Norder Umlandgemeinde Sandbauerschaft die Schule vom Armenverband Norden und benannte sie nach einer Aufstockung in den Jahren 1880 bis 1881 in Zingelschule um.[1] Bis zur Aufstockung bestand das Schulgebäude aus nur einem Stockwerk.[2]
Wie bereits bei der Gasthausschule stammten die meisten Schulkinder aus wirtschaft eher prekären Verhältnissen. Vielen von ihnen mangelte es sogar an geeignetem Schuhwerk, sodass sie barfuß oder nur mit Holzschuhen zur Schule kamen. Bei der Schulbehörde regte man daher an, für die etwa 80 ärmeren Schüler zumindest ein tägliches Frühstück, bestehend aus einem Glas Milch und einem Butterbrot, zu gewährleisten.[3] Diese sogenannte Quäkerspeisung kam auch den Kindern der Pestalozzischule zu Gute.[4] Der Schuhmangel setzte sich noch bis mindestens in die 1920er Jahre fort.[3]
Während des Zweites Weltkriegs wurde hier, wie in allen Schulen (außer der Marktschule) ein Lazarett eingerichtet. Die 16 hier tätigen Wehrmachtshelferinnen waren in der nahegelegenen Pestalozzischule untergebracht.[5] Zum Schutz vor Luftangriffen brachte man ein großes rotes Kreuz auf dem Dach an.[6]
Nach dem Krieg kam es, bedingt durch den umfangreichen Zustrom von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den (ehemaligen) deutschen Ostgebieten, wie auch an den anderen Norder Schulen zu einem starken Anwachsen der Schülerzahlen. Aus diesem Grund wurden drei Räume einer ehemaligen Wehrmachtsbaracke an der Schulstraße genutzt.[7]
Mit der Fertigstellung der Linteler Schule im Jahre 1956 wurden auch die Kinder der Zingelschule dorthin umgeschult. Das alte Gebäude wurde nun noch einige Jahre als Nebenstelle für das Ulrichsgymnasium genutzt und schließlich 1972 abgebrochen.
Lehrkräfte
Die nachfolgende Liste ist (noch) nicht abschließend. Aus einer Aufnahme, die in die Zeit zwischen 1920 und 1930 datiert werden können, geht hervor, dass das Lehrpersonal zu dieser Zeit aus 16 Personen bestand.[8]
Zeitraum | Vollständiger Name |
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um 1902 | Herr Dittmer |
um 1920 | Heinrich Dirksen |
1910 - 1940 | Heinrich Kollmeyer |
um 1949 | Herr Jandt |
um 1951 | Ludwig ter Hell |
Galerie
Neubau einer Altenwohnanlage auf dem ehemaligen, heute zur AWO Norden gehörenden Klostergelände - Aufnahme vom 19. Februar 2006.
Neubau einer Altenwohnanlage auf dem ehemaligen, heute zur AWO Norden gehörenden Klostergelände - Aufnahme vom 10. November 2006.
Literatur
- Canzler, Gerhard (2005): Die Norder Schulen, Weener, S. 96-102
Einzelnachweise
- ↑ Canzler, Gerhard (2005): Die Norder Schulen, Weener, S. 98
- ↑ Sanders, Adolf (1999): Norden - wie es früher war, Gudensberg, S. 30
- ↑ 3,0 3,1 Canzler, Gerhard (2005): Die Norder Schulen, Weener, S. 99
- ↑ Canzler, Gerhard (2005): Die Norder Schulen, Weener, S. 141
- ↑ Canzler, Gerhard (2005): Die Norder Schulen, Weener, S. 141
- ↑ Ostfriesischer Kurier (1999): Von der Kaiserzeit bis zur Gegenwart (Sonderdruck), Norden, S. 41
- ↑ Canzler, Gerhard (2005): Die Norder Schulen, Weener, S. 101
- ↑ Canzler, Gerhard (2005): Die Norder Schulen, Weener, S. 101