Focko Ukena

Aus Norder Stadtgeschichte
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Focko Ukena (* um 1370 in Neermoor; † 6. Oktober 1436 in Dijkhuizen (Niederlande) war ein ostfriesischer Häuptling des Moormer- und Lengenerlandes sowie zeitweise auch über das Norderland. Er entstammt dem mächtigen ostfriesischen Häuptlingsgeschlecht der Ukena.

Leben

Vermutlich war Focko Ukena der jüngste Sohn Ukos, des Häuptlinges von Neermoor und der Amka von Lengen aus dem Geschlecht der Ripperda. Über seine Kindheit und Jugend ist nichts überliefert; geschichtlich hervorgetreten ist der um 1370 geborene Ukena erst im ersten Viertel des 15. Jahrhunderts. In Urkunden taucht sein Name unter verschiedenen Schreibungen (Ukama, Ukana, Ukema, Ukumma, Ukens, Uking, Unkena) auf.

In der zweiten Hälfte des 14. und im ersten Viertel des 15. Jahrhunderts hatte das ostfriesische Häuptlingsgeschlecht der tom Brook – entgegen dem Prinzip der Friesischen Freiheit – eine eigene Landesherrschaft in Ostfriesland begründet. Focko war zunächst mit ihnen verbündet. Als sich gegen den Expansionsdrang der tom Brok immer größerer Widerstand regte, stellte sich Focko Ukena an die Spitze der mit ihrer Abhängigkeit unzufriedenen Häuptlinge und wurde damit zur Leitfigur in deren Kampf zur Wiederherstellung der Friesischen Freiheit. Am 27. September 1426 schlug Focko Ukena mit seinen Anhängern in der Schlacht von Detern ein zur Unterstützung seines großen Rivalen Ocko tom Broks aufgestelltes Ritterheer.

Nur ein Jahr später besiegte er seinen Rivalen am 28. Oktober 1427 in der Schlacht auf den Wilden Äckern zwischen Marienhafe-Upgant und Oldeborg-Engerhafe. Damit führte er den endgültigen Sturz der tom Brok herbei. Da Focko Ukena mit seinem Sieg letztendlich aber nichts anderes als die Restauration der Häuptlingsherrschaft unter seiner Führung verfolgte, bildete sich bald darauf eine gegen ihn gerichtete Opposition, der sogenannten Freiheitsbund der Sieben Ostfrieslande, unter den Cirksena. Nach verschiedenen militärischen Niederlagen, insbesondere der Schlacht von Bargebur, wo auch sein Sohn Udo Focken fiel sowie dem Fall seiner Fockenburg in Leer im Jahre 1431 floh Focko Ukena über Papenburg nach Münster.

Bis zu seinem Tode im Jahre 1436 lebte er auf dem Schloss seiner zweiten Frau Hiddeke van Garreweer in Dijkhuizen in den Ommelanden.

Quellenverzeichnis

  • van Lengen, Hajo (1995): Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft; Aurich, S. 113f.

Siehe auch