Gerardus Synellius

Aus Norder Stadtgeschichte
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Gerardus Synellius (auch: Synel, Snellius, Schnell; bürgerlich: Gerard Snel[1]; * um 1470 in Groningen (Niederlande); † 8. Juni 1552 in Norden) war der letzte Abt des Klosters Marienthal.

Leben

Synellius wurde um 1500 zum Abt des Benediktinerklosters Rottum ernannt. Von 1512 bis zu seinem Tod war er Abt (Vorsteher) des Benediktinerklosters Marienthal. Bei der sogenannten Norder Disputation, einem der zentralen Ereignisse, die zum Siegeszug der Reformation in Norden führte, unterlag er gegen den der reformierten Lehre anhängenden Hinrich Reese aus dem benachbarten Dominikanerkloster.[2] Er verließ das Kloster resigniert im Jahre 1527, kehrte zwei Jahre später jedoch zurück und verblieb dort bis zu seinem Tode.[3]

Da Marienthal das Hauskloster (Kloster mit besonderer Beziehung zu einer Familie) der ostfriesischen Grafenfamilie Cirksena war, unterhielt er eine enge Beziehung zum Grafenhaus. Noch 1542 war er in diplomatischer Mission für Gräfin Anna tätig.[3]

Ubbo Emmius nennt ihn einen Mann von "höchster Gelehrsamkeit" und eine "Zierde Frieslands". Dieses Urteil wird durch sein einziges überlieferte Werk bestätigt. Es ist ein Gebetbuch, das in der Tradition der Devotio moderna steht und das Synellius in klassischer Gedichtform schrieb. Der Autor zeigt sich darin als gelehrter und mutiger Humanist. Es trägt den Namen "Hortulus orationum" und wurde im Jahre 1525 in Deventer (Niederlande) veröffentlicht. Eventuell geht diese Ausgabe auf eine frühere von 1512 zurück.[3]

Einzelnachweise

  1. Biographie der Hysse van Ewsum (niederländisch), abgerufen am 11. Mai 2021
  2. Smid, Menno (1974): Ostfriesische Kirchengeschichte, Weener, S. 128f.
  3. 3,0 3,1 3,2 Tielke, Martin: Gerardus Synellius. In: Biographisches Lexikon für Ostfriesland. Ostfriesische Landschaft, Aurich

Siehe auch