Heuermann

Aus Norder Stadtgeschichte
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Als Heuermann (auch: Heuerling) bezeichnete man Personen ohne eigenen Landbesitz, die gegenüber einem landbesitzenden Bauern oder Gutsherren gegen Gewährung einer Wohn- und Wirtschaftsfläche (Ackerboden und Viehweide) zum Arbeitsdienst verpflichtet waren. Das Arbeits- und Pachtverhältnis entstand dabei in der Regel anhand von Verträgen, die meist innerhalb eines Jahres gekündigt werden konnten. Der Heuermann stand somit möglicherweise innerhalb kürzester Zeit ohne Land und Wohnraum für sich und seine Familie dar. Wegen des starken Abhängigkeitsverhältnisses kam es zudem oft zu Ausbeutung und sozialem Elend. Viele Heuerlinge verließen ihre Heimat daher im 18. und 19. Jahrhundert in die Neue Welt, vor allem in die Vereinigten Staaten.

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, dem beginnenden Wirtschaftswunder in den 1950er Jahren und den zunehmend besseren Verdienstmöglichkeiten in Handwerk und Industrie verschwand das Heuerlingswesen fast über Nacht, als die Bauern menschliche Arbeitskraft durch den Einsatz von Maschinen ersetzten.

Siehe auch