Johann Frerichs

Aus Norder Stadtgeschichte
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Dr. Johann Hinrich Frerichs (* 22. September 1821 in Hornum, † 16. Dezember 1900 in Oldenburg) war einer der wichtigsten Lehrerpersönlichkeiten in der Geschichte des Ulrichsgymnasiums. Zudem gründete er die bis heute existierende, nach ihm benannte Dr. Frerichs Stiftung, die Stipendien an Schüler vergibt. Ihm zu Ehren wurde die Dr.-Frerichs-Straße in Ekel benannt.

Leben

Johann Frerichs wurde 1821 als Sohn des "heuerlichen Hausmannes" Frerich Berend Frerichs und seiner Ehefrau Taalke Margarete, geb. Bunki, in Hornum bei Asel (Landkreis Wittmund) geboren.

Dass er nie eine höhere Schule besuchte, tat dem Werdegang Frerichs' keinen Abbruch. Im Selbststudium bereitete er sich auf die Reifeprüfung vor, die er als 25-Jähriger in Göttingen bestand. Dann studierte er alte und neue Sprachen und Geschichte, legte seine Prüfung für das höhere Lehramt ab und promovierte schließlich in Jena.

Ab 1851 arbeitete er zunächst als Hilfslehrer am Ulrichsgymnasium, das damals noch den Namen "Königliches Progymnasium" trug. Immer wieder wird er in den Jahresberichten der Schule als Ordinarius der Klassen "Sexta" und "Tertia" angeführt. Seine Unterrichtsfächer waren Latein, Englisch und Geschichte. Nicht selten tritt er in den Jahresberichten mit längeren philologischen (1867: Über den Sprachunterricht) oder philosophischen (1875: Über das Gedächtniß) Arbeiten hervor. Von seinen Schülern geliebt, im Kollegium hoch geachtet, wird er in den siebziger Jahren zuerst zum "Subconrector", 1877 zum "ersten Lehrer an der Anstalt" ernannt, 1878 zum "1. Oberlehrer" befördert. Am 5. Mai 1876 rief er anlässlich seines 25-jährigen Dienstjubiläums die im Jahr 1881 auch offiziell nach ihm benannte Stiftung zur Förderung begabter, aber mittelloser Schüler des Norder Ulrichsgymnasiums ins Leben.

1877 wurde das "königliche Progymnasium" wieder zu einem Vollgymnasium. Dr. Frerichs erlebte auch noch den Neubau der Turnhalle und den Umbau der Schule. 14 Jahre lang verwaltete er "mit hingebender Treue" die Kasse der Schule und betreute nebenher auch die damals schon sehr bedeutende Lehrerbibliothek. Zu seinem 25-jährigen Dienstjubiläum übergaben ihm 139 seiner ehemaligen Schüler den Grundstock für die spätere Dr. Frerichs Stiftung. 1887 trat der verdienstvolle Lehrer in den Ruhestand und wurde mit dem Roten Adlerorden 4. Klasse ausgezeichnet.

Die letzten Lebensjahre verbrachte Dr. Frerichs in Oldenburg. Dort starb er am 16. Dezember 1900. Noch einmal würdigte seine alte Schule das Wirken dieses Mannes: "Die Stiftung wird am Ulrichsgymnasium für alle Zeit den Namen eines seiner treuesten Lehrer lebendig erhalten." Die erste Vergabe der Stipendien hat Dr. Frerichs indes nicht erlebt.

Quellenverzeichnis

Siehe auch