Fremersches Haus

Aus Norder Stadtgeschichte
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Fremersches Haus

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Basisdaten
Entstehungszeit um 1850
Erbauer Johanna Henriette von Jaegersfeld
Bauweise Ziegelsteinbau
Erhaltungszustand erhalten
Genaue Lage Neuer Weg 61

26506 Norden

Das Fremersche Haus ist ein etwa in der Mitte des 19. Jahrhunderts errichtetes Gebäude. Benannt ist es nach seinem einstigen Besitzer, Rechtsanwalt Edo Friedrich Fremer. Heute wird es auch als Kanzlei genutzt, war jedoch in weiten Teilen seiner Geschichte ein reines Wohnhaus sowie gegen Ende des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts Sitz der Königlichen Wasserbauinspektion zu Norden.

Geschichte

Das Gebäude wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts am südlichen Neuen Weg mit einem prachtvollen Vorgarten, großen Stallungen sowie großzügigen Kornlagerböden errichtet. Die Erbauerin war wahrscheinlich Johanna Henriette von Jaegersfeld.[1][2] In jedem Fall war das bis heute bestehende Gebäude oder zumindest ein Vorgängerbau in ihrem Besitz.[1][3]

Die Familie von Jaegersfeld entstammt einer illegitimen Nebenlinie der preußischen Hochadelsdynastie Hohenzollern.[3] Nach dem Tode Johannas und ihres Mannes gelangte das Gebäude 1851 an die Familie Bos, einer ursprünglich aus den Niederlanden stammenden Kaufmannsfamilie. Aus dieser Familie war wohl Johannes Bos der in Norden bekannteste. Er betrieb unter anderem die Ziegelei in Vierzig Diemat.[4] Auch die nahegelegene Mühle gehörte ihm seit 1855. Einer seiner Nachkommen, Edo Friedrich Fremer, war Rechtsanwalt und baute das Gebäude 1927 um, sodass es sein weitestgehend bis heute erhaltenes Aussehen bekam.[5] Seit spätestens 1898 befand sich hier zudem der Sitz der Königlichen Wasserbauinspektion zu Norden.[6]

An der Südseite (rechts) war ursprünglich ein eingeschossiges Wohnhaus angebaut, das 1952 aufgestockt wurde.[5] Noch bis 1971 hatte Rechtsanwalt Fremer in dem Gebäude seine Kanzlei, bis er diese im genannten Jahr an seinen Sohn Hero Fremer übergab.[7] Heute befinden sich hier neben mehreren Privatwohnungen auch eine Fahrschule und noch immer eine Rechtsanwaltskanzlei.

Trivia

In der Zeit um 1812 hatte das Gebäude die alte Hausnummer 152.[8] Später erhielt es dann die Hausnummer 170.[9]

Galerie

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Canzler, Gerhard (1989): Norden. Handel und Wandel, Norden, S. 125
  2. Schreiber, Gretje (2017): Der Norder Hafen. Geschichte, Schifffahrt und Handel, Aurich, S. 192
  3. 3,0 3,1 Wikipedia-Artikel über die Familie von Jaegersfeld, abgerufen am 7. Juni 2021
  4. Uphoff, Rolf (1992): Das "Zuckerpolder-Projekt", in: Heim und Herd 24. Dezember 1992, Beilage "Ostfriesischer Kurier" Nr. 12, S. 46ff.
  5. 5,0 5,1 Dorsch, Thomas / Wenz, Martin (2003): Norden / Ostfriesland. Denkmalpflegerische Zielplanung für Osterstraße und Neuen Weg, Hameln, S. 33
  6. Adressbuch der Stadt Norden von 1897/1898
  7. Geschichte der Anwaltskanzlei Kirsch & Hinrichs, abgerufen am 15. Dezember 2021
  8. Cremer, Ufke (1938): Die Hausnummern Nordens im Jahre 1812, Norden, S. 1
  9. Adressbuch der Stadt Norden von 1897/1898, S. 38

Siehe auch