Kalkmühle

Aus Norder Stadtgeschichte
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Kalkmühle

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Basisdaten
Entstehungszeit 1893
Erbauer Norder Kalkmühlen GmbH
Bauweise Kalkmühle
Erhaltungszustand nach 1972 abgebrochen
Genaue Lage nordwestlich der

Muskerei

Die Kalkmühle (auch: Muschelkalkwerk) in Süderneuland II verarbeitete Muschelschalen zu Muschelschrot für Futterkalk (Geflügelfutter) und Düngemittel.[1] Sie wurde 1893 zwischen der Bahnhofstraße und dem Verschönerungsweg errichtet.[2][3] In der Zeit um 1930 war Karl Siemsen Eigentümer der Kalkmühle.[4] Im Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb aufgegeben.[5] Das Gebäude wurde nach 1972 abgebrochen.[6] An die alte Mühle erinnert heute noch die Bezeichnung Kalkmühlenschloot für einen nahegelegenen Entwässerungsgraben.

Im gesamten, heutigen Stadtgebiet gab es seinerzeit mehrere sogenannte Kalkwarfen, auf denen sich weitere Kalkmühlen befanden. Ihre Standorte sind jedoch nicht immer gewiss, doch hat es sie in jedem Fall schon Jahrhunderte vor der Süderneulander Kalkmühle gegeben. Möglicherweise hatte die hier 1893 errichtete auch einen älteren Vorgänger. So ist in den alten Gebührenordnungen des Hafens zu lesen, dass die Fuhrleute, die Muscheln vom Hafen zur Süderneulander Kalkmühle transportierten einen sehr guten Lohn erhielten.[7]

Neben den Muschelschalen wurde vor allem Torf zum Befeuern benötigt. Die Muscheln selbst wurden vor allem vor der Küste und im Wattenmeer gesammelt. Teilweise kam es dabei dazu, dass ganze Muschelbänke abgegraben wurden und die Meeresströmungen dadurch verändert wurden. Dies führte nicht selten zu gefährlichen Strömungen oder gar Flutgefahren im Falle der Inseln, sodass die Behörden öfters eingreifen mussten.[8]

Galerie

Einzelnachweise

  1. Lüders Karl / Luck Günter (1976), Kleines Küstenlexikon, Hildesheim, S. 129f.
  2. Cremer, Ufke (1955): Norden im Wandel der Zeiten, Norden, S. 89
  3. Schreiber, Gretje (2017): Der Norder Hafen. Geschichte, Schifffahrt und Handel, Aurich, S. 246
  4. Ocken, Ihno (1996): Entstehung und Entwicklung des Sports in der Stadt Norden, Norden, S. 8
  5. Schreiber, Gretje (2017): Historische Flurnamensammlung der Ostfriesischen Landschaft, Nr. 56880
  6. Canzler, Gerhard (1989): Norden. Handel und Wandel, Norden, S. 273
  7. Canzler, Gerhard (1997): Alt-Norden, Weener, S. 144
  8. Schreiber, Gretje (2017): Der Norder Hafen. Geschichte, Schifffahrt und Handel, Aurich, S. 116

Siehe auch