Kiebitznest

Aus Norder Stadtgeschichte
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Kiebitznest

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Basisdaten
Entstehungszeit vor 1760
Erbauer unbekannt
Bauweise Gulfhof
Erhaltungszustand 2010 abgebrannt
Genaue Lage Kiebitznester Weg 20

26506 Norden

Der Hof Kiebitznest war ein Bauernhof in Süderneuland I. Seine Existenz ist seit 1852, vermutlich bereits 1750 nachzuweisen. Nach einem Brand am 20. April 2010 zerfiel der bereits leerstehende und abbruchreife Hof weiter und ist heute nur noch eine überwucherte Ruine.

Geschichte

Wohl wegen der Lage inmitten von Wiesen nach dem Vogel Kiebitz benannt. Im ostfriesischen Niederdeutsch bezeichnet kîwît jedoch auch eine Wasserschöpfmühle ohne Gehäuse oder Umkleidung.[1] Eine solche Wassermühle hat es beispielsweise seit mindestens 1740 in Nadörst gegeben. Allerdings waren diese kîwîte eher klein, sodass bei jener in Nadörst nicht von einem kîwît die Rede sein kann.

Erbaut wurde der Hof in der Zeit vor 1760. Er wird erstmalig in einem Testament vom 12. April 1760 genannt. Demnach hatte Bürgermeister Haaß den Hof von seiner Mutter geerbt, nach seinem Tode ging er dann - wie auch das Familienanwesen an seine Witwe Tomma Nicolai Haaß, geb. Damm.[2][3] Später wurde der Hof für 27.500 Gulden versteigert und wechselte in den nächsten Jahr mehrfach den Besitzer.[3]

In der Nacht des 20. Aprils 2010 brannte der Hof schließlich vollständig nieder.[4] Der letzte Eigentümer, Landwirt Willers, verstarb 2009.[5] Bereits Jahre zuvor war es nach dem Tod des letzten Bewohners eine unbewohnbare Ruine geworden, dessen Umgebung mit Abfällen und Unrat übersät war. Die Feuerwehr ließ sie kontrolliert abbrennen, da es keine Sachwerte mehr zu retten gab und direkte Löscharbeiten zu einer unnötigen Gefährdung der Einsatzkräfte geführt hätten.[4]

Einzelnachweise

  1. Beschreibung von Süderneuland I in der historischen Ortsdatenbank der Ostfriesischen Landschaft
  2. Canzler, Gerhard (1997): Alt-Norden, Weener, S. 56
  3. 3,0 3,1 Schreiber, Gretje (2011) Die Höfe in Süderneuland, Nr. 7
  4. 4,0 4,1 Einsatzbericht der Feuerwehr Norden, abgerufen am 12. Dezember 2020
  5. Zeitzeugenbefragung vom 25. Oktober 2021

Siehe auch