Müntinga'sche Mühle

Aus Norder Stadtgeschichte
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Müntinga'sche Mühle

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Basisdaten
Entstehungszeit 1805
Erbauer Albert Eden Alberts
Bauweise Galerieholländer
Erhaltungszustand 1972 abgebrochen
Genaue Lage Neuer Weg 17

26506 Norden

Die Müntinga'sche Mühle (auch: Hohe Mühle) war eine Windmühle in der Innenstadt von Norden, die sich zwischen dem Neuer Weg 17 und der Große Hinterlohne (gegenüber von Schienfatt) befand.

Geschichte

Die Mühle wurde 1805 im Auftrag des Großkaufmanns Albert Eden Alberts errichtet, der ein Jahr zuvor die Erlaubnis zum Bau und Betrieb einer Windkornmühle gegen eine jährliche Zahlung von 480 Talern erhalten hatte.[1][2] Die Kosten für den Bau, der vom Mühlenbaumeister Bartram Schepker ausgeführt wurde, beliefen sich auf 1.400 Taler sowie sechs silberne Esslöffel. Wegen ihrer stattlichen Höhe nannte der Volksmund die Mühle schon bald Hohe Mühle.[1]

1846 wurde die Mühle an die Familie Sparenborg verkauft.[3] 1856 (oder 1888)[3] kam sie in den Besitz der namensgebenden Familie Müntinga.[2][4] 1914 wurde sie von Ludwig Johann Ahten erworben, der zuvor schon die Frisiamühle erworben hatte.[4][5] Zu dieser Zeit war die Hohe Mühle offenbar schon nicht mehr funktionsfähig, denn als letzter Besitzer der funktionsfähigen Mühle wird Gerhard Müntinga genannt.[6] Weil sich nämlich der Betrieb seinerzeit nicht mehr lohnte, wurden die Flügel demontiert und 1919 an Arend Dreesen und seinem Bruder Heyko verkauft. Die beiden betrieben in dem Mühlenstumpf bis 1925 eine Lebensmittelgroßhandlung.[4]

1929 wurde westlich der Mühle, direkt am Neuen Weg, die erste Norder Filiale der Oldenburgischen Landesbank errichtet, in die 1934 die Raiffeisenbank-Volksbank zog.[6] Ungefähr zu dieser Zeit wurde auch die Kappe der Mühle entfernt.[7] Das ehemalige Wohnhaus der Mühle wurde in den Baukomplex mit einbezogen.[2] Das Packhaus wurde schließlich Mitte der 1960er Jahre abgebrochen.[8] Der noch bis 1972 bestehende Mühlenstumpf musste im genannten Jahr der Erweiterung der zur Bank gehörenden Parkflächen weichen.[2][4]

Galerie

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Schreiber, Gretje (2017): Der Norder Hafen. Geschichte, Schifffahrt und Handel, Aurich, S. 199
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Canzler, Gerhard (1997): Alt-Norden, Weener, S. 156
  3. 3,0 3,1 StAA, Dep. 71, Nr. 9, S. 236
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 Brückner, Annemarie / Gerdes, Edo (1984): So war es damals. Bilder aus dem alten Norden, Leer, S. 64
  5. Canzler, Gerhard (1997): Alt-Norden, Weener, S. 154
  6. 6,0 6,1 Canzler, Gerhard (1989): Norden. Handel und Wandel, Norden, S. 263
  7. Haddinga, Johann (2011): Ostfriesland. Die 1970er Jahre. In: Ostfriesischer Kurier vom 16. April 2011, S. 52
  8. Medienzentrum des Landkreises Aurich (Bildarchiv: 0272570.jpg)

Siehe auch