Meyer Calmans

Aus Norder Stadtgeschichte
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Meyer Calmans war Hofjude am Hofe der ostfriesischen Regentin Christine Charlotte von Württemberg-Teck. Als solcher war er für die Beschaffung von Geld und Luxusgütern sowie in beratender Funktion tätig. Das Amt der Hofjuden entstand im 16. Jahrhundert und erlebte nach dem Dreißigjährigen Krieg seine Blütezeit, als praktisch alle europäischen Herrscher in Geldnot waren.[1]

In einem Schreiben vom 22. August 1669 beschwerte er sich bei der Fürstin darüber, dass Hirten auf den jüdischer Friedhof eindringen, der bereits vor 100 Jahren vom Vorsteher des Norder Armenhauses gepachtet worden sei. Die Fürstin gestattete der Gemeinde daraufhin, das Areal einzuzäunen. Bei der Erneuerung des Pachtvertrages im September 1669 wurden diese Angaben bestätigt und darauf hingewiesen, dass die Juden nach Anweisung die Heuer alle Jahr richtig bezahlt und erstattet hätten.[2] Das Schreiben gilt als erste gesicherte Erwähnung jüdischen Lebens in Norden.

Einzelnachweise

  1. Definition des Begriffs Hofjude, abgerufen am 24. Juli 2021
  2. Gödeken, Lina (2000): Rund um die Synagoge in Norden. Die Geschichte der Synagogengemeinde seit 1866, Aurich

Siehe auch