Zum weißen Roß

Aus Norder Stadtgeschichte
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Zum weißen Roß

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Basisdaten
Entstehungszeit 1962
Erbauer unbekannt
Bauweise Ziegelsteinbau
Erhaltungszustand um 1975 abgebrochen
Genaue Lage Am Markt 51

26506 Norden

Zum weißen Roß (später auch: Gaststätte Müller; Gaststätte Dirks; Gaststätte Kunkel) war der Name einer Gaststätte, die sich bis etwa 1962 im Winkel des Fräuleinshof und Am Markt, unmittelbar neben der Marktschule befand.[1] Sie darf nicht mit der ähnlich benannten Gaststätte Im schwarzen Roß an der Brückstraße verwechselt werden.

Geschichte

Das Gebäude fand im Brandversicherungskataster als versichert bereits 1808 Erwähnung. Die damalige Anschrift des Gebäudes war Norderkluft 536, Besitzer ein Georg Mark (oder Marve).[2]

Zwischen 1841 und 1852 erwarben Hinrich Bartrams Schepker und Frau Johanna C. Neemann das Gebäude.[3] Hinrich Bartrams Schepker war vermutlich ein Sohn des Müller und Zimmermeisters Bartram Schepker, denn Maria Bartram Charlotte Schepker war später nebst Mann, Remmer Roolfs Bruns, als Besitzer verzeichnet.[4]

Die beiden hatten das Gebäude zwischen 1852 und 1863 übernommen.[4] Remmer Roolfs Bruns, geb. am 11. Februar 1811 in Hage als erstes von acht Kindern des Postboten Roolf Remmers Bruns zu Hage, betrieb dort mit seiner Frau die Schankwirtschaft Zum weißen Roß. Er war bereits während der Saison ab ca. 1835 im Conversationshaus auf Norderney als königlicher Tafeldecker des Königs Georg VI. von Hannover tätig. Sein erstgeborener Sohn legte den Grundstein der Gastronomie-Dynastie Bruns auf Norderney.

Nach dem Tod von Remmer Roolfs Bruns im Jahre 1876 in Norden bewirtschaftete seine Witwe Maria Bartram Charlotte die Schankwirtschaft weiter. 1890 ging die Schankwirtschaft an den Schwiegersohn Georg Kunkel und Frau Maria Charlotte Bruns. Schließlich wurde die Schankwirtschaft nach dem Tod von Georg Kunkel von seiner Frau bis in die 1920er Jahre betrieben.[5]

Im Dezember 1944 richteten Handel, Gewerbe und Handwerk eine Gemeinschaftsküche für die eigenen Mitarbeiter ein, damit diese zumindest eine grundlegende Speisung erhielten und hierfür nicht den beschwerlichen Heimweg in der kurzen Mittagspause antreten mussten.[6] Von Februar 1961 bis Juni 1975 wurde die Gaststätte von der Familie Kettler betrieben.[7] Wohl kurz danach wurde die Gaststätte schließlich abgebrochen. Heute befinden sich dort Parkflächen für das Sozialamt des Landkreises Aurich.

Trivia

In der Zeit um 1812 hatte das Gebäude die Hausnummer 536 und gehörte zur Norderkluft.[8] Aus der Adresse wurde später durch Neunummerierungen:

Galerie

Einzelnachweise

  1. Sanders, Adolf (1999): Norden - wie es früher war, Gudensberg, S. 15
  2. Ostfriesland, Deutschland, Brandversicherungskataster, 1768-1937, Stadt Norden, 1808-1819
  3. Brand-Catastrum der Stadt Norden pro 1841-1852, Stadt Norden, Seite 119
  4. 4,0 4,1 Brandversicherungs-Kataster der Städte und Flecken der Provinz Ostfriesland für die Jahre 1852-1863, Stadt Norden, Seite 119
  5. Aus der Bruns Chronik von Gerrit Paulick
  6. Haddinga, Johann (1988): Stunde Null. Ostfrieslands schwerste Jahre, Norden, S. 34
  7. Angaben der facebook-Userin Anke Kettler unter dem Norder Stadtgeschichte-Beitrag vom 13. Juni 2023
  8. Cremer, Ufke (1938): Die Hausnummern Nordens im Jahre 1812, Norden, S. 2

Siehe auch