Christian Eberhard Cirksena

Aus Norder Stadtgeschichte
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Christian Eberhard Cirksena (* 1. Oktober 1665 in Esens; † 30. Juni 1708 in Aurich) war seit seiner Geburt Fürst von Ostfriesland, blieb aber bis 1690 unter der Vormundschaft seiner Mutter Christine Charlotte von Württemberg, nach der

Leben

Christian Eberhard wurde erst nach dem Tod seines Vaters, Fürst Georg Christian geboren. Er wuchs zunächst am Hof in Aurich auf. Im Alter von zehn Jahren schickte ihn seine Mutter zur Erziehung ins Ausland. Nach Aufenthalten in den Niederlanden, Piemont und Frankreich war er nach 1681 in Italien und Österreich. Bei diesen Reisen erklomm er den Vesuv, besuchte in Rom die Königin Christina von Schweden und traf in Paris auf den Sonnenkönig Ludwig XIV.

Nur zögerlich übernahm er die Regierungsverantwortung. Erst 1690 trat er die Nachfolge seiner Mutter an, obwohl die mit ihr in stetigen Auseinandersetzungen verbundenen Stände dies seit langem forderten. Seine Herrschaftszeit war dagegen von Ausgleichsbemühungen geprägt. So schloss er 1693 in Hannover und 1698 in Aurich einige Vergleiche mit den Landständen und festigte damit den inneren Frieden. Das traf bei der Bevölkerung auf Wohlwollen. Er erhielt den Beinamen der Friedsame und wurde als einer der wenigen ostfriesischen Landesherren freundlich in Emden aufgenommen, als er die Stadt 1699 besuchte.

Christian Eberhard galt als umsichtig, tolerant und pietistisch. Wie bereits seine Mutter gestand er den Reformierten weitere Rechte zu, obwohl er selber lutherisch war. Weiterhin traf er mit dem Welfenherzog Ernst August einen Erbvertrag. Dieser trat mangels kaiserlicher Zustimmung aber nicht in Kraft. In Christian Eberhards Regierungszeit fällt auch die Anwartschaft Brandenburgs auf Ostfriesland, die sich Friedrich III. beim Kaiser sicherte und damit den Grundstein für die preußische Okkupation Ostfrieslands nach dem Aussterben der Cirksena im Jahr 1744 legte. Christian Eberhard versuchte dem eine Erbverbrüderung mit dem Herzog Ernst August zu Braunschweig und Lüneburg entgegenzusetzen. Das Haus Cirksena sollte danach im Fall des Aussterbens der Nachkommen Ernst Augusts die erbliche Nachfolge in den Grafschaften Hoya und Diepholz antreten. Der Vertrag trat jedoch infolge der nicht eingeholten kaiserlichen Zustimmung nicht in Kraft.

Christian Eberhard, der seit frühester Kindheit immer schon kränklich war und deshalb auf seinen Reisen immer von seinem Leibarzt Eberhard Bacmeister begleitet wurde, starb 1708 wie viele Cirksena bereits in jungen Jahren. Ihm folgte sein zweiter Sohn Georg Albrecht nach.

Besitztümer in Norden

Zu den Besitztümern in Norden zählte unter anderem das Gut Ekel.[1]

Literatur

  • Tielke, Martin (1997): Biographisches Lexikon für Ostfriesland, Aurich
  • Esselborn, Ernst (1945) : Das Geschlecht Cirksena. Die Häuptlinge, Grafen und Fürsten von Ostfriesland, Berlin

Einzelnachweise

  1. Schreiber, Gretje (2011): Finettenburg: Neue Erkenntnisse, in: Heim und Herd, Beilage Ostfriesischer Kurier 8. Januar 2011, S. 1ff.

Siehe auch