Isaak Klein

Aus Norder Stadtgeschichte
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Isaak Klein (* 5. April 1873 in Urspringen; † 11. März 1969 in Bnei Brak) war von 1897 bis 1919 (faktisch bis 1914) zweiter Lehrer, danach von 1919 bis 1939 Hauptlehrer (Inhaber der ersten Lehrstelle) an der jüdischen Schule im Synagogenweg.

Leben

Klein wurde 1873 in Urspringen bei Würzburg geboren. Er ließ sich zum Lehrer ausbilden und erhielt 1893 eine Anstellung als Elementar-und Religionslehrer sowie als Kantor und Schächter bei der Synagogengemeinde Lingen.[1] Im Jahr 1897 nahm er eine Stelle als Lehrer, Vorbeter und Schächter bei der Norder Synagogengemeinde an, die er bis zu seiner Flucht nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs bekleidete.[2][1] Während des Ersten Weltkrieges diente Klein von 1915 bis 1916 bei der Einheit Freiwillige Krankenpflege auf dem europäischen Kriegsschauplatz.[1] Er war jedoch wohl bereits 1914 eingezogen worden.[3]

Nach der Reichspogromnacht 1938 wurde er von den Nationalsozialisten gezwungen, die religiösen Gegenstände, die noch kein Raub der Flammen geworden waren eigenhändig anzuzünden. Klein weigerte sich zunächst, doch tat er es, nachdem er mit der Erschießung bedroht worden war.[4] Ein gutes Jahr später schaffte er es noch rechtzeitig, das Land zu verlassen und ging nach Israel. Auf seiner Flucht nahm er ein Schophar (Widderhorn), eine Torarolle und den Vorhang für den Toraschrein mit.[5]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Biographische Daten zu Isaak Klein, abgerufen am 28. April 2022
  2. Norden (Kreis Aurich, Ostfriesland): Jüdische Geschichte / Synagoge auf Alemannia Judaica, abgerufen am 14. April 2021
  3. Gödeken, Lina (2000): Rund um die Synagoge in Norden. Die Geschichte der Synagogengemeinde seit 1866, Aurich, S. 138
  4. Ökumenischer Arbeitskreis (2021): Kleiner Rundgang durch Norden, Norden, S. 27
  5. Gödeken, Lina (2000): Rund um die Synagoge in Norden. Die Geschichte der Synagogengemeinde seit 1866, Aurich, S. 69

Siehe auch