Kriegerdenkmal

Aus Norder Stadtgeschichte
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Diese marmorne Ausführung der Victoria am Schweriner Schloss entspricht genau derjenigen, welche in Norden bis zum Zweiten Weltkrieg aus Bronze gegossen auf dem Marktplatz stand.

Inmitten des Blücherplatzes befand sich seit 1874 ein Kriegerdenkmal, welches an den damals als ruhmreich empfundenen Sieg der vereinigten deutschen Staaten im Deutsch-Französischen Krieg von 1870 bis 1871 erinnern sollte. Deutschland löste durch seinen Sieg Frankreich als die bedeutendste Kontinentalmacht ab und war in der Lage, einen ersten eigenen Nationalstaat in Form des Kaiserreichs zu begründen. Der dadurch empfundene Nationalstolz erklärt das große Interesse von Teilen auch der Norder Bürgerschaft, diesem in Form eines großen Denkmals Ausdruck zu verleihen.

Die Einweihung erfolgte am Sedantag genannten Feiertag, dem 2. September 1874, der an die Gefangennahme des französischen Kaisers Napoleon III. im Jahre 1870 erinnerte.

Neben einem hohen, quadratischen Sockel mit seitlich angebrachten Gedenktafeln und Inschriften ist der Hauptgegenstand des Denkmals eine geflügelte Victoria, die Siegesgöttin, mit Loorbeerkranz und Palmzweig.[1][2] Die Victoria war eine Kopie einer der berühmten Viktorien, die der Berliner Bildhauer Christian Daniel Rauch erschaffen hatte und die heute noch unter anderem die Walhalla in Regensburg, das Schweriner Schloss, die Alte Nationalgalerie in Berlin und das Denkmal auf dem Berliner Mehringplatz schmücken. Das Original befindet sich noch heute im Park von Schloss Charlottenburg.

Um das Norder Kriegerdenkmal herum waren Blumenrabatten angelegt, die wiederum von einer Umfriedung geschützt wurden.

Das Denkmal wurde während des Zweiten Weltkriegs demontiert und das Metall der (wahrscheinlich bronzenen) Statue, wie beispielsweise auch die Eisentore der Osterpoort, für die Rüstungsindustrie eingeschmolzen.

Das Kriegerdenkmal war in der Kaiserzeit und auch danach ein sehr beliebtes Postkartenmotiv. Das Denkmal ist nicht zu wechselseln mit dem Ehrenmal am Glockenturm.

Inschriften

Stadt und Amt | Norden | ihren tapferen | Kriegern.

Galerie

Einzelnachweise

  1. Brückner, Annemarie / Gerdes, Edo (1984): So war es damals. Bilder aus dem alten Norden, Leer, S. 81
  2. Gödeken, Lina (2000): Rund um die Synagoge in Norden. Die Geschichte der Synagogengemeinde seit 1866, Aurich, S. 174f.