Noord Norden

Aus Norder Stadtgeschichte
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Noord Norden

Basisdaten
Gründung 19. Februar 1911
Auflösung -
Rechtsform eingetragener Verein (e. V.)
Hauptsitz Mahnland 9

26506 Norden

Noord Norden ist ein 1911 gegründeter Klootschießerverein und damit der älteste dieser Art in der Stadt Norden.

Geschichte

Die Anfänge des Klootschießens in Norden gehen mindestens in das 18. Jahrhundert, vermutlich bedeutend eher zurück. Damals spielten vor allem Orte, Betriebe oder andere Institutionen gegeneinander, das Vereinswesen kam erst im späten 19. und insbesondere frühen 20. Jahrhundert hierzulande in Mode.[1]

Als erster Klootschießerverein in Norden gründete sich am 19. Februar 1911 Noord Norden.[1][2] Vorangegangen war ein Duell zwischen Werfern aus Norden und Hage am 1. Februar des Jahres, bei dem die Norder unterlagen, nach einer Revanche gut zwei Wochen später jedoch einen Sieg erringen konnten. Laut feiernd und singend zogen sie von der Gaststätte Mittelhaus an der Landstraße in Lütetsburg (heute Wohnhaus gegenüber des Autohauses), wo sie bereits ordentlich mit den Gegnern getrunken hatten, bis zum Gasthof Bengen an der Brückstraße, wo sie mit Kränzen geschmückt wurden. Auch wurden viele Lobreden gehalten und man zog schließlich weiter durch die Straßen bis zum Gasthof Jerusalem, wo erneut flammende Reden gehalten und reichlich Spirituosen getrunken wurden.[1]

Beschwingt durch den Erfolg inserierte man kurz darauf eine Anzeige im Ostfriesischen Kurier, bei dem man alle Freunde des Klootschießens zu einer Gründungsversammlung am 19. Februar 1911 ins Jerusalem einlud. Kurzerhand kam es zur Gründung und bereits am 26. Februar fand die erste, konstituierende Jahreshauptversammlung statt.[1] Inspiriert davon kam es bald darauf zu Gründungen weiterer Vereine in den damals noch selbstständigen Norder Umlandgemeinden und heutigen Stadtteilen, so etwa Goode Flücht in Lintelermarsch.[3]

In der Satzung des Vereins wurde festgelegt, dass man sich im Winter einmal monatliche zum Übungswerfen treffen und auch ein Preisschießen veranstalten wolle. Als dann jedoch 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, kam das Vereinsleben stadtweit zum Erliegen, sodass Noord Norden 1919 faktisch neu gegründet wurde. Im gleichen Jahr kam es in Ostermarsch zur Gründung von So geid good.[3]

Mit dem Ziel, einen Kreisverband zu gründen, lud Noord Norden die anderen Vereine am 12. Oktober 1924 zu einem Preiswerfen ein. Zwar kam es tatsächlich zur Gründung eines solchen Verbandes, doch kam es - offenbar persönlichen Gründen - zu keinen Aktivitäten, bis am 9. Dezember 1926 im Gasthof Zur Börse zu einer Neugründung mit Diedrich Gerhard Soltau als Vorsitzenden kam. Nachdem in den 1920er Jahren immer mehr befestigte Straßen angelegt wurden, verlagerten sich die Wettkämpfe auf die Straße und es entstand das Straßenboßeln. Da die Behörden jedoch nur selten Genehmigungen dafür ausstellten, blieb das stationäre, klassische Klootschießen noch lange Zeit die Hauptaktivität.[3]

Wie bei praktisch allen Vereinen brachte der Zweite Weltkrieg auch das Vereinsleben bei den Klootschießern zum Erliegen, konnte jedoch bereits im Januar 1946 mit Genehmigung der britischen Militärregierung wieder aufgenommen werden. In der Folgezeit brachte der Verein große Erfolge hervor und baute auch seine Jugendabteilung weiter aus. In den 1970er Jahren entstand dann auch eine eigene Frauenabteilung. Auf Initiative des Vereins folgte der Bau eines Klootschießerleistungszentrums mit eigener Boßelstrecke in der Wildbahn.[4]

Nachdem der Vereinswirt Uwe Oldewurtel das seit 1947 auch als Vereinslokal genutzt wurde im Jahre 1999 aus gesundheitlichen Gründen an die Familie Möss verkaufte, war der Verein gezwungen, sich eine neue Bleibe zu suchen. Provisorisch traf man sich im Schützenhaus am Ekeler Weg, wo am 6. Juni 2001 schließlich die Neubaupläne eröffnet wurden. Bis zum 15. März 2002 wurde schließlich in weitestgehender Eigenarbeit eine eigene Immobilie im Mahnland erbaut. Hier befand sich zuvor ein abgängiges Wohnhaus der Familie Moritz, das für den Neubau erworben und abgebrochen wurde.

Weiterführende Links

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Ocken, Ihno (1996): Entstehung und Entwicklung des Sports in der Stadt Norden, Norden, S. 31
  2. Haddinga, Johann (2001): Norden im 20. Jahrhundert, Norden, S. 13
  3. 3,0 3,1 3,2 Ocken, Ihno (1996): Entstehung und Entwicklung des Sports in der Stadt Norden, Norden, S. 32
  4. Festschrift zum 100-jährigen Vereinsjubiläum von Noord Norden, abgerufen am 30. Dezember 2021

Siehe auch