Edzard Ferdinand Cirksena

Aus Norder Stadtgeschichte
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Edzard Ferdinand Cirksena (* 12. Juli 1636 in Aurich; † 1. Januar 1668 in Norden) war Angehöriger der ostfriesischen Fürsten- bzw. Grafenfamilie und wurde als solcher - obgleich er diesen Titel nie offiziell trug - als Graf von Norden bekannt.

Leben

Edzard Ferdinand war der jüngste Sohn von Graf Ulrich II. und seiner Frau Juliane, Landgräfin von Hessen. Nach dem Tod seines Vaters 1648 unter der Vormundschaft der Mutter besuchte er ab dem 14. Lebensjahr die Ritterakademien von Breda und Tübingen. Im Rahmen seiner Ausbildung unternahm er umfangreiche Reisen nach Frankreich, in die Schweiz, nach Italien und England. 1658 kehrte er zurück nach Aurich. Nach dem Tode seines ältesten Bruders fiel die Herrschaft an den zweitältesten Bruder Georg Christian Cirksena. Edzard Ferdinand verlangte eine Teilung der Herrschaft, konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Auch seine Forderung nach einer Auszahlung seines Erbteils stand im Raume.[1]

Am 18. Januar 1661 kam es zu einer Einigung zwischen den Brüdern. Edzard Ferdinand verzichtete gegen eine jährliche, finanzielle Zuwendung auf eine Mitregierung und zog sich mit einem kleinen Hofstaat nach Norden zurück, wo er als Graf von Norden im Gräflichen Haus ein ausschweifendes Leben führte.

Der plötzliche Tod von Georg Christian Anfang Juni 1665 ließ die Frage der Regierungsmacht wieder aufleben. Da die Witwe Christine Charlotte von Württemberg gerade schwanger war, übernahm Edzard Ferdinand die Interimsregierung bis zur Geburt des neuen, künftigen Fürsten Christian Eberhard. Zusammen mit der Fürstenwitwe und in Verantwortung für die Aufgabe beteiligte sich Edzard Ferdinand an einer Vormundschaftsregierung für den künftigen Fürsten, starb aber selbst schon zweieinhalb Jahre später, einen Tag nach der Geburt seines jüngeren Sohnes. Auch er blieb somit von einem sehr frühen Tode nicht verschont, wie bereits unzählige männliche Familienmitglieder vor ihm. Offenbar erahnte er sein Ableben, denn schon im November 1667 machte er vor zahlreichen Zeugen sein Testament.[2] Nur wenig später starb er.

Besitztümer in Norden

Neben dem Gräflichen Haus am Marktplatz gehörte Edzard Ferdinand in Norden noch weitere Besitztümer, so etwa das Gut Ekel, das er am 23. Februar 1662 von Arp Wencke erwarb.[3]

Trivia

Einer der Kammerdiener des Norder Grafen war Hans Caspar Frömel, der später Kommandant der Norder Bürgerkompanie wurde.[4]

Literatur

  • Tielke, Martin (1997): Biographisches Lexikon für Ostfriesland, Aurich

Einzelnachweise

  1. Heißler, Sabine (1993): Biographie des Erdzard Ferdinand Cirksena, veröffentlicht bei der Ostfriesischen Landschaft
  2. NLA AU Rep. 1 Nr. 401
  3. Schreiber, Gretje (2011): Finettenburg: Neue Erkenntnisse, in: Heim und Herd, Beilage Ostfriesischer Kurier 8. Januar 2011, S. 1ff.
  4. Cremer, Ufke (1955): Norden im Wandel der Zeiten, Norden, S. 57

Siehe auch