Hayo Loringa

Aus Norder Stadtgeschichte
(Weitergeleitet von Hieronimus Loringa)
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Dr. Hayo Loringa (* 1545; † um oder nach 1587) war von 1578 bis 1587 Bürgermeister der Stadt Norden.[1][2] Er entstammte der einflussreichen Familie Loringa, die mehrere Bürgermeister hervorbrachte und über große Besitztümer verfügte. Sein Vater war Hieronimus Loringa. Er hatte eine Tocher namens Hissa Loringa und einen Sohn namens Emo Loringa.[2][3]

Im Alter von 18 oder 19 Jahren immatrikulierte Loringa 1564 an der Universität in Wittenberg, 1569 in Marburg sowie 1573 in Padua und Bologna (beides Italien).[2][4]

Nach seiner Rückkehr scheint sich Loringa Einfluss und Respekt erworben zu haben. So war er am 27. Oktober 1581 Verhandlungsführer bei einer Erbauseinandersetzung mit der Familie Aldringa zu Nesse. Am 3. Juli 1586 erhielt er eine Prozessvollmacht in dieser oder einer ähnlichen Angelegenheit.[2] Durch Heirat mit Frouwa Harringa war Loringa mit der ebenfalls sehr einflussreichen Familie Harringa verbunden.[2][5] Die Erbstreitigkeiten resultierten aus Erbschaften eben jener Familie, an denen sich wohl auch die Familie Aldringa zu Nesse einen Anspruch zu sichern versuchte.

Unter anderem war Hayo Besitzer des Süderhauses bzw. der Blauen Pforte am Marktplatz, dessen Erbauer er möglicherweise auch war. Durch seine Frau wurde er zudem Eigentümer der Osterburg.[2][5] Die Wappensteine der Familien Harringa und Loringa, die sich an der Osterburg befanden, sich noch heute im Norder Heimatmuseum zu betrachten.[2]

1587 wurde Loringa von Graf Edzard II. aus seinem Amt als Bürgermeister abgesetzt.[6] Dennoch war er weiterhin ein angesehener Bürger der Stadt Norden, sodass im Süderhaus 1593, als in Norden der Landtag abgehalten wurde, mehrere einflussreiche Persönlichkeiten des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation Unterkunft fanden. Genannt werden Otto von Heimb auf Eßbeck, Dr. Johannes Veselus, Heinrich Julias (als subdelegierter Kommissar des Herzogs zu Braunschweig), Friedrich Werpup, Drost zu Völpe und Diepenau und Kanzler Jobst Schneidewind sowie weitere subdelegierte Kommissare des Grafen Simon VI. zur Lippe als Mitglied des Reichshofrates.[2]

Einzelnachweise

  1. Canzler, Gerhard (1989): Norden - Handel und Wandel, Norden
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 Schreiber, Gretje (1992): Der Norder Marktplatz und seine Geschichte bis heute, Aurich, S. 69
  3. Schreiber, Gretje (1992): Der Norder Marktplatz und seine Geschichte bis heute, Aurich, S. 70
  4. Schreiber, Gretje (1992): Der Norder Marktplatz und seine Geschichte bis heute, Aurich, S. 68
  5. 5,0 5,1 Pühl, Eberhard (2007): Alte Backsteinhäuser in Ostfriesland und im Jeverland. Backsteinbauten des 15. bis 19. Jahrhunderts, Oldenburg, S. 167
  6. Cremer, Ufke (1955): Norden im Wandel der Zeiten, Norden, S. 51

Siehe auch