Große Stadtbrücke

Aus Norder Stadtgeschichte
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Große Stadtbrücke

Die Karte wird geladen …
Basisdaten
Entstehungszeit 1934
Erhaltungszustand erhalten (baufällig)
Genaue Lage Brückstraße

26506 Norden

Die Große Stadtbrücke (auch: Galgentiefsbrücke) gehört mit ihren zahlreichen Vorgängerbauten zu den ältesten Brücken im heutigen Stadtgebiet. Ihren Namen hat die Brücke von ihrem Verlauf über das Galgentief, wobei dies auch auf weitere Brücken zutrifft. Manchmal wird daher auch die Alte Mühlenbrücke als Galgentiefsbrücke bezeichnet.[1]

Geschichte

Die Brücke, die schon seit der Mitte des 16. Jahrhunderts Große Stadtbrücke genannt wurde, befindet sich in einem Bereich, in dem wahrscheinlich schon in vorgeschichtlicher Zeit der natürliche Wasserlauf des Tiefs bei niedrigem Wasserstand gefahrlos überquert werden konnte. Die frühere Furt bzw. heutige Brücke verband somit die isolierte Norder Geestinsel mit dem restlichen ostfriesischen Geestrücken. Um nach Norden zu gelangen, musste man das Tief hier queren.

Bis zum Bau der Bahnhofstraße in der Mitte des 19. Jahrhunderts und dem damit einhergehenden Bau der Mühlenbrücke war die Brückstraße somit das Haupteingangstor zur Stadt. Dementsprechend wird es hier schon sehr lange eine Brücke gegeben haben. Spätestens ab der Zeit um 1600, als das Galgentief etwas weiter südlich verlegt wurde, lässt sich eine (hölzerne) Brücke nachweisen.[2] Die früheren Brücken verfügten dabei über Holztore, die bei Bedarf geschlossen werden konnten.[3]

Während des Zweiten Weltkriegs entging diese Brücke nur knapp ihrer Zerstörung. Fanatiker hatten diese noch in den letzten Kriegstagen mit Sprengstoff versehen, um sie vor dem Überqueren der herannahenden Alliierten zu sprengen.[4] Zudem wurde die Brücke in dieser Zeit temporär mit Panzersperren gesperrt.[5]

Die bis heute erhaltene Brücke wurde 1934 errichtet und im Frühjahr 2017 wegen schwerer Baufälligkeit für den allgemeinen Kraftfahrzeugverkehr gesperrt.[6][7] Die Sanierungskosten in Höhe von etwa 1,1 Millionen Euro wurden 2020 vom Rat der Stadt Norden als zu hoch abgelehnt.[7]

Galerie

Einzelnachweise

  1. Canzler, Gerhard (1989): Norden. Handel und Wandel, Norden, S. 125
  2. Canzler, Gerhard (1989): Norden. Handel und Wandel, Norden, S. 174
  3. Brückner, Annemarie / Gerdes, Edo (1984): So war es damals. Bilder aus dem alten Norden, Leer, S. 9
  4. Haddinga, Johann (2001): Norden im 20. Jahrhundert, Norden, S. 43
  5. Erinnerungen des Zeitzeugen Karl Lampe, kundgetan am 15. Februar 2024
  6. Haddinga, Johann (2001): Norden im 20. Jahrhundert, Norden, S. 25
  7. 7,0 7,1 Online-Bericht der Ostfriesen Zeitung vom 6. August 2020, abgerufen am 7. Juni 2021

Siehe auch